22.03. hat uns eine ganze Packung Kulturgeschichte beschert. Pergamon stand auf dem Programm, erhaben und überwältigend stehen die Reste einer längst vergangenen Geschichte auf dem Berg über der
Ortschaft Bergama.
Ein Ort von unendlicher Schönheit, der Blick unendlich weit ins Land hinein und eine erfrischende Brise blässt einem wohl das ganze Jahr über die Frisur zu recht.
Man muss die Fantasie nur ein bisschen spielen lassen, da kann man sich die Szenerie in den Tempeln und dem Amphietheater gut vorstellen.
23.03. nächster Kulturtag. Ephesus war heute angesagt. Die gesamte imposante Anlage mit ihren riesigen Dimensionen und den einzelnen wieder zusammen gefügten Fragmenten sind beeindruckend. An
vorderster Stelle steht natürlich die Front der Celsus Bibliothek, wieder aufgebaut in den Jahren 1970-78, erstrahlt sie seitdem in voller Schönheit. Dass man dort eine rekonstruierte Latrine
bestaunen kann, ist natürlich recht witzig, zum Träumen laden da schon eher der ehemalige Marktplatz ein, mit ein bisschen Ruhe vor Ort kann man sich das bunte Treiben und Handeln schon vorstellen.
Das einzige, das fehlt ist wirkliches Leben an diesem Ort, die fantastischen Brunnen sind leer, im Theater gibts keine Vorstellung und auf dem Marktplatz findet kein Handel statt, aber vielleicht
kommt das bei der nächsten Generalsanierung😊.
24.03. Heutiges Programm Pamukkale, live. Vorsaison und trotzdem voll, sehenswert sind die Sinter-Terrassen natürlich allemal. Von weitem strahlen einem schon die weißen Berge entgegen. Die
Wirkung dieser Terrassen gleicht der eines Gletschers, durch die Sonne beschienen ist man durch die strahlend weißen Terrassen total geblendet. Die Stimmung könnte einem höchstens die Masse an
Besuchern verderben, die mit unzähligen Bussen aus dem Umland angekarrt werden. Ebenso das Antike Bad, ein Miniplanschbecken, indem man schwimmt, wie in einem Aquarium, das man zum Eintrittspreis
zusätzlich bezahlen darf.
25.03. Die heutige Fahrt hat uns auf Höhen von über 1500 m hoch befördert, Berge und Landschaften sind an uns vorüber gezogen, die bewachsenen Dünen glichen.
Durch das Licht eine etwas unwirkliche Landschaft, aber wunderschön.
In Acipayam hat uns ein Tiermarkt schier von der Straße runtergezogen. Jeden Dienstag haben wir erfahren findet dieses lautstarke, bunte Treiben statt. Kühe, Schafe, Ziegen alles wird mit wildem
gestikulieren, begutachten und verhandeln an den Mann gebracht. Nach vielen Kilometern und so auch Höhenmetern sind wir in
Ölüdeniz eingelaufen, dort ist wohl der berühmteste und beliebteste Strand der ganzen Türkei. In der Hochsaison stets völlig überlaufen, muss zu dieser Zeit auch Eintritt gezahlt werden. Heute
mussten wir uns den Strand nur mit sechs anderen Leuten und einem Hund teilen.
26.03. Wir hatten uns für heute die Saklikent Schlucht vorgenommen. Der Führer hat uns träumerische Dinge so mit gesichertem Holzsteg, Forellenrestaurant und wunderschöne Picknickplätze
vorgegaukelt. Was er aber nicht geschrieben hat,
war, dass die Schlucht noch geschlossen hatte.
Auch am Eingang war nichts gestanden, wann Saisoneröffnung ist.
War zwar schade, aber wir haben die ganze Schlucht einfach umwandert und
sind durch wunderschöne Wälder, vorbei an Ziegen und Hirten bis wir von oben
einen kleinen Blick auf die Schlucht und einen großartigen Fernblick genießen konnten.
27.03. Unser Weg ging an der wunderschönen Küstenstraße Richtung Antalya entlang. Erste Station die Felsengräber von Myra. Nicht sonderlich viel zu sehen, dennoch beeindruckend, welchen Aufwand
die Menschen für diese Grabstätten betrieben haben.
Im Anschluss haben wir die Ewige Flamme in Chimaera besucht. Seit der Antike brennen diese natürlichen Methanaustritte nur ca. 300 m über den Ruinen der Stadt Olympos aus dem Felsen; verbunden
mit einer ausgedehnten Wanderung war der Tag für uns perfekt.
28.03. Heute hat uns die Straße verlassen.... und mich (Ritschi) der Mut. Wir wollten die 687 von der 400 hochfahren. Na ja, anfangs konnte man rege Bautätigkeit feststellen; das wird ein irrer
Highway, dachten wir uns noch. Dann kam da plötzlich der erste steile Schotterstich nach oben, aber bei dem ist es leider nicht geblieben....keine Wendemöglichkeit und so haben wir uns bis zu dem
Punkt vor gekämpft, ab dem einfach gar nichts mehr ging. Wenden, hieß es dann und im Schneckentempo die 12 km steile, teils ausgewaschene Schotterstrecke zurück.
Die Straße ist auf unserer Karte von Reise know how und auf unserem Garmin als durchgängige Straße eingezeichnet, ist aber definitiv nicht durchgängig befahrbar.
29.03. Beysehir, gelegen auf 1200 m, ein straffer Wind fegt über den Beysehir-See, wir sind ausnahmsweise mal gut in der Zeit, machen erst mal Wäsche, Hermann bastelt am Auto. Gleich neben
unserem Standplatz eine der 18 Moscheen am Ort.
Unesco Kulturerbe steht auf einem Schild neben dem Eingang zur Esrefoglu-Moschee, es ist zwar unsere erste Moschee, sie ist aber wirklich besonders, innen komplett alles aus Holz, 48 Säulen aus
Zedernholz stützen den gesamten Bau.
Im Anschluss gehen wir noch in die Stadt, bekommen noch ein bisschen Wahlkampfrummel mit, kaufen ein, gehen auf einen Tee in eine dieser liebenswerten Teestuben. Wir werden begrüßt, dürfen uns
gar nicht alleine an einen Tisch setzen, werden von einem älteren Herren zum Tee eingeladen. Seine gesamte Lebensgeschichte, dass er in Deutschland gearbeitet hat, alles über seine Kinder,
was er gearbeitet hat, alles haben wir auf zwei Gläser Tee erfahren. Schön hat er gesagt, Lachen, Tee trinken, wie Familie.
30.03. Konya war erster Anlaufpunkt für heute, wir haben uns das Mevlana-Kloster
mit zugehörigem Museum ausgesucht. Leider kein echter Derwisch, der für uns getanzt hätte, Szenen wie in anderen Museen mit Puppen nachgestellt. Auch in den Moscheen ist nichts los. Schade,
Touristen kommen in eigene Moscheen, nicht dorthin wo man tatsächlich den Glauben zelebriert.
Nächster Stopp Sultanhani. Wir besuchen eine Karawanserei, sehr gut erhalten, aber leider nur Stein. Da ist wieder Fantasie gefragt, wir haben uns einfach das Gedränge der vielen Menschen und
Kamele vorgestellt, kombiniert mit der orientalischen Klangkulisse und Gerüche aller Art.
Ein Besuch in dem kleinen Ort ist da viel echter, da sitzen die Männer selbst bei
0 Grad auf der Straße und trinken ihren Tee. Es gibt eine leckere Stärkung für uns, wir können bei der Herstellung unserer Fladen zuschauen, wir sitzen direkt vor
dem Ofen.