10.04. Heute sind wir nach Georgien eingereist, neue Sprache, neues Land, ganz andere Gesichter.
Wir machen nur einen Kurzbesuch, um morgen weiter zu reisen nach Armenien. Leider ist eine direkte Einreise über die Türkei nicht möglich.
11.04. Einreise nach Armenien. Der ganze Trupp hat sich auf den Weg zur armenischen Grenze gemacht. Nach unzähligen Unterschriften, Stempeln, Kopien, der Bank, die leider kein Geld mehr zum
Wechseln hatte, Surferproblemen, konnten wir nach zwei Stunden armenischen Boden betreten und die heißen Pisten das erste mal befahren.
12.04. nach der ersten Nacht in einem geschützten Fort ging unser Weg weiter nach Edschmiatsin, wir haben dort eine wunderbare romanische Kathedrale mit zugehörigem Museum besucht. Die Kathedrale ist
reichlich, leider in sehr dunklen Farben bemalt und mit vielen Putten verziert. Eifrig wurde alles für den Gottesdienst vorbereitet und herausgeputzt, dem wir anschließend beiwohnten. Alles etwas
monoton, der Priester las eine Art Liturgie, daneben stimmten die völlig in schwarz gekleideten Herren einen Gesang an, einstimmig, für unsere Ohren etwas ungewohnt, keine Instrumente, leider bekam
man alle Akteure nur von hinten zu sehen. Wir haben den Gottesdienst kurzerhand abgekürzt.
13.04. Heute hatten wir die Nacht in Jerevan, der Hauptstadt Armeniens verbracht. Dank unseres Tracks fanden wir in der Millionenstadt unseren Standplatz ohne große Probleme. Heute durfte der
BayerMAN stehen bleiben, wir wurden zur Stadtführung abgeholt, bequem wurden wir durch die Stadt chauffiert, erfuhren sehr viel über die armenische Geschichte, es gab lecker Essen mit
traditioneller Musik, im Anschluß besuchten wir noch den Vernissage-Markt, ein Markt, auf dem man alles bekommt, Kunst und Kitsch, nützliches für den Alltag, Hundebabys und auch Dinge, die bei
uns unter Verschluss gehören.
14.04. immer noch in Jerevan. Heute besuchten wir die Ararat Cognacfabrik, sehr gut gemachter Showroom, der Cognac sehr lecker.
Nach zwei Tagen Stadt ist es dann auch wieder gut und es geht weiter.
15.04. Kloster Geghard, ein Kloster im Fels, d.h. ein Großteil der Kirchen und zugehörigen Zellen die einstmals die Mönche bewohnten sind in den Fels gehauen. Es ist kaum vorstellbar, die Mönche
sollen oft ihre Zellen bis zu ihrem Tod nicht verlassen haben. Sie haben dort gearbeitet, gebetet und geschlafen und das ganze auf geschätzten drei Quadratmeter, kaum Licht, kein Kamin, also in
meinen Augen war das nicht kuschelig.
Im nahe gelegenen Garni besuchten wir noch einen Sonnentempel. Den Tag hat eine Schluchtwanderung vorbei an einmaligen Basaltformationen rund gemacht.
16.04. Seit Tagen auf den Spuren der Seidenstraße stand heute wieder ein Kloster auf dem Plan, Kloster Noravank, von außen eine Augenweide, auch die exponierte Lage eine Schau, na ja, aber
reingehen lohnt sich nicht, das entspricht nicht unserer Vorstellung einer Kirche.
Danach gab's eine Weinprobe, das entsprach auch nicht unserer Vorstellung, aber es gibt ja immer irgend ein Highlight des Tages und das war unser heutiges Höhlendinner. Typisches armenisches
Essen, gegrillt wurde in einem Erdloch (das auch als Backofen verwendet wird) dazu ein paar Kräuter, Joghurt, Käse und das ganze wickelt man in Lavasch (Fladenbrot). Superlecker, super lustig und
so gehen wir heute ins Bett.
17.04. Wir erreichen heute unseren süd-östlichsten Punkt unserer Reise, das Kloster Tatev. Erreicht werden kann es nur über eine neu errichtete Wahnsinns-Seilbahn (5700 m quer übers Tal) oder über
die Straße die eine Seite runter in die Schlucht, die andere über Schotter wieder hoch. Außer der Klosteranlage, die von weitem schon sichtbar ist, hat der Ort leider nichts zu bieten; das Besondere
ist die Anfahrt durch eine grandiose Landschaft.
18.04. Die Gastfreundschaft kommt immer wieder völlig unerwartet. Wo passiert einem das schon? Man wird entdeckt auf einem freien Platz am Bach und wird sofort eingeladen zu gegrilltem Fisch,
Käse, Brot und jede Menge Wodka. Und das beste an solchen Begegnungen, jeder erzählt, alle sind lustig und wer weiß, wer was verstanden hat. Aber das ist gar nicht wichtig, die Herzlichkeit zählt
und herzlich sind diese Menschen.
19.04. Unser Weg hat uns am Sevan-See entlang geführt, der See so blau wie der Himmel, wunderschön, am ganzen See entlang kann man geräucherten Fisch kaufen, super, so war das Mittagessen
gesichert.
Abends gab's traditionelles armenisches Essen, sehr lecker, viel Kräuter und Grünzeug, alles wird wieder in Lavasch gewickelt, mehrere Gänge Fleisch vom Grill, Wodka, armenischer Kaffee, ein
Traum.
20.04. Letzter Tag in Armenien, wir nähern uns der Grenze zu Georgien, letzte Übernachtung direkt auf dem Dorfplatz von Haghbat vor dem gleichnamigen
Kloster.