Alberta + British Columbia, Kanada

In Sparwood mussten wir kurz rechts ran fahren. Dort steht der größte Truck der Welt. Ein Titan 33-19 mit 350 to. Zuladung und einem Gesamtgewicht von 600 to.


Wir haben die Rocky Mountains erreicht, stehen kurz vor den Nationalparks Banff und Jasper.

Die Natur hat uns gleich mal gezeigt was sie alles kann, mit Sturm und Regen und Eiseskälte wurden wir empfangen. Hermann hat aber ganz wunschgemäß gleich eine supertolle heiße Schwefelquelle für uns entdeckt. Wunderschön. 

Irgendwo im Nirgendwo......

Direkt vor dem Yoho Nationalpark haben wir wieder ein herrliches Fleckchen zum Übernachten gefunden. Alles da....die Lagerfeuerstelle incl. Feuerholz.


Am nächsten Morgen sind wir erstmal zu den Wapta Falls gewandert. Durch dichtes Gestrüpp ging der Weg vorbei an nicht unerheblichen Hinterlassenschaften (schätzungsweise) von Bären....ich hatte schon wieder dieses Gefühl, gleich steht er vor uns.....

Die Überraschung kam erst als wir beim BayerMAN zurück waren. Alles war verstaut und startklar....und.....nichts mehr hat er getan. Die Batterie hatte tags zuvor schon Probleme beim Start....

Hermann hat am BayerMAN gemessen und getestet und ich stand am Schotterweg, in der Hoffnung, dass unsere Rettung bald kommt. Gott sei Dank kam ein junger Kanadier mit seinem Jeep angerauscht, gab uns Starthilfe und wir konnten wieder in die nächste Stadt zurückfahren um uns eine neue Batterie zu holen.

Was für eine Aufregung..... 

Ohje, jetzt sind wir mittendrin....Menschen, aus aller Herren Länder, die zu Hauf in Bussen zu den Hotspots gekarrt werden, überall wo wir auch aussteigen.

Na gut, wir wollen aber trotzdem zu den vielgepriesenen Seen....weil's so schön ist, gleich drei auf einen Rutsch.

Lake Emerald mit einer kleinen Wanderung, tiefgrünes Wasser, herrlich. 

Lake Louise, hochgelobt, völlig überlaufen, und das Motiv ist nicht das was die Werbeprospekte versprechen.

Der Knaller dagegen ist der Lake Morane. Da sind die Berge zum Greifen nah und das Wasser ist der Wahnsinn. 


Wir fahren den Icefield Parkway. Ringsum schneebedeckte Gipfel, blaue, glasklare Flüsse, ein Traum und......entdecken am Straßenrand einen Schwarzbären. Friedlich sucht er den Hang nach Leckereien ab, dreht dafür auch mal Steine um....er lässt sich von dem kleinen Menschenauflauf ganz und gar nicht stören, inzwischen stehen die Autos schon in Dreierreihe, die Leute rennen dem Bären hinterher oder sie fotografieren direkt aus dem Auto. 

Ein wunderbares Erlebnis ganz einfach so, ohne Vorankündigung. 

Später wandern wir noch bis zum Athabasca Glacier am Columbia Icefield, übernachten auf 2000 m und übertreffen uns mal wieder mit unserer mobilen Küche, es gibt Rouladen, klassisch gefüllt mit Senf, Essiggurken und Speck, manchmal kann man richtig Spaß mit solch einfachen Dingen haben.

Den Gletscher schauen wir uns am nächsten Tag gegenüber vom Wilcox Pass an...sehr beeindruckend.

Athabasca Falls

Wir nähern uns Jasper, neben Banff die zweite Hochburg hier in den Rocky Mountains. Wir mussten in die Stadt, um unseren Haushalt wieder in Ordnung zu bringen. Entsorgen, Frischwasser und Diesel tanken und einkaufen....die ganze Palette musste es sein. Entsorgung, Frischwasser, kein Problem, das gibt es gratis, aber alles andere....da musst du weinen. Die haben sicher die höchsten Preise weit und breit.

Durch volle Campingplätze waren wir dann gleich wieder raus aus der Stadt....wir wurden auf einen Overflow Platz geschickt raus in die Pampa....nicht schön, aber günstig. In den Nationalparks darf keiner frei stehen, alle müssen auf Campgrounds nächtigen, bei Zuwiderhandlung haben wir von Strafen bis 25.000 $ gelesen.

Ich muss jetzt mal über die aufgeschlossenen, interessierten, verblüfften, neugierigen Kanadier schreiben.

Meist sind es ja die Männer, die so ein Gefährt wie unseren BayerMAN cool finden, viele können gar nicht glauben, dass dies ein Camper ist...die denken das ist ein schweres Gerät der Industrie. 

Meist erwischt es den Hermann den Begeisterungsstürmen standzuhalten....aber das gefällt ihm.

Manche aber sehen einfach nur, dass wir ein deutsches Kennzeichen haben und kommen so mit uns ins Gespräch. Nette Studentinnen aus Bonn; ein gebürtiger Wiener, der bereits 60 Jahre in Kanada wohnt und hier Familie hat; andere die zur Studentenzeit mal in München waren....das ist alles ganz spontan und richtig nett.

Paul war mit seinem Sohn unterwegs, hat uns angesprochen. Er ist ein Hutterer, seine Familie ist vor 100 Jahren aus Österreich ausgewandert und sie sprechen heute noch den Dialekt aus der alten Heimat...das war eine sehr schöne Begegnung, seine Schwester konnten wir nicht besuchen, unsere Route hatten wir kurzfristig etwas geändert.

Mike hat uns abends kurz auf ein Bier besucht, er ist mit seinem Sprinter und seiner KTM von Florida nach Alaska unterwegs...momentan nur mit Hund später kommt noch seine Frau aus Nürnberg dazu.

Die Geschichten sind so unterschiedlich wie das Leben jedes einzelnen eben ist.